2. LGB Anlage:
Tips und Fotos

Tips zum Bau einer Lehmann Bahn im Garten

MeineBahn sollte fest aufgebaut werden, auch im Winter befahrbar sein und mit wenigen Handgriffen in Betrieb genommen werden. Außerdem mußte alles so verlegt werden, das eine möglichst geringe Behinderung der normalen Gartenbenutzung erfolgte.

In einem geschützen Bereich vor dem Kellereingang (drei Stufen tiefer als der Garten, unter der Treppe zum Wohnzimmer im Hochparterre) verlegte ich zunächst eine Außensteckdose für 220 Volt. Später kam der Mehrfachstecker für die Anlagenverdrahtung dazu. Ähnlich wie die Skizze hatte ich ein Stellpult etwa 50 mal 60 cm, auf dem die Strecke eingezeichnet war. Über Drucktastenschalter konnte ich die Stromversorgung zwei verschiedenen Trafos (in das Pult eingelassen) zuordnen und die Weichen schalten (Meisstens fuhr ein Zug und ich saß auf meinem Lieblingsplatz am Teich und hörte zu). Die Fahrtrichtung der Kehrschleife wurde ebenfalls über Drucktasten festgelegt (“Passte” die eingestellte Fahrtrichtung  nicht zur Fahrtrichtung des ankommenden Zuges, war das davor liegende über Dioden angeschlossene Gleisstück stromlos). Das Pult war in einer Minute angeschlossen.

Die Gleise waren teilweise auf den Platten der Terasse bzw. der Kellerzuwegung verlegt, teilweise auf einer eigens verlegten Trasse aus roten Schwalbenschwanzsteinen  im Rasen, Beet bzw. vor der Hauswand im Kiesbett; für den Bahnhof wurden einfache graue Betonplatten verlegt. "Schwalbenschwänze" sind flache Rasenkantensteine, etwa 5 cm hoch und 30 cm lang. Durch die Form der Enden (ein Ende Halbkreis, das andere "Schwalbenschwanz") eignen sie sich gut für den Bau von Kurven. Gibt es im Baumarkt in rot und grau. An den Stoßstellen der Steine (wo sie aneinanderstoßen) muß man etwas Material unterlegen (Plastik, 1 oder 2 mm stark), damit die Steine sich nicht gegeneinander in der Höhe verändern können. Wenn die Steine in einem Sandbett verlegt werde, lässt sich auch eine gleichmäßige Neigung einer Strecke erzielen.
Die “Möblierung” mit Lokschuppen usw. erfolgte nach Lust und Laune. Die Gleise und Weichen waren fest verschraubt mit 6 mm Dübeln und Messingschrauben, hatten jedoch noch etwas Spiel (Temperaturausgleich).

Weichen und Gleise waren zur Verbesserung der Stromführung mit einer Drahtbrücke verbunden. An alle Gleisenden wurde ein etwa 5 cm langer Kupferdraht angelötet. Dies erfolgte im Haus, also unter vernünftigen Arbeitsbedingungen. Das Messing wurde gereinigt, der Draht mit einem 200-Watt Lötkolben angelötet und die Lötstelle gereinigt. Die Drahtenden konnten dann draussen schnell verlötet und getrennt werden. Ebenso erfolgte an den Drahtbrücken die Stromeinspeisung.

Überwiegend habe ich - zumindest der Rundkurs war so ausgelegt - schlanke Weichen und große Radien verwendet. In den geraden Teilen Meterware. Die Außenstrecke war bereits trassiert (steile Böschung, umfangreiche Erdarbeiten), vor Verlegung von Gleisen habe ich das Haus jedoch verkauft und bin umgezogen. Die Brücke über den kleinen Teich habe ich aus zwei Vorflutbrücken zusammengesetzt. Beide wurden auf ein Brett geschraubt, unter der Verbindungsstelle brachte ich Stützpfeilerteile aus Plastik an, die bis unter den Wasserspiegel reichten. Die Auffahrtrampen waren aus Beton nachgebildet.

Für die Gleistrassierung wurden die Gleise zunächst lose verlegt und die Befahrung probiert. Anschließend wurde der Rasen bzw. das Beet rechts und links der Trasse in der Breite der Schwalbenschwanzsteine abgestochen. In das entstandene Bett wurden zunächst die Kabel verlegt für Stromversorgung, Weichenschaltung usw., die Enden ragten an den geplaten Stellen einen halben Meter heraus. Ich nahm dafür normales 3- bzw. 5-adriges  Stromkabel. In das Bett kam dann Sand, in dem die Schwalbenschwänze verlegt wurden. Durch die Form dieser Steine lassen sich auch Gleiskurven gut ausbilden. Um ein Verkanten der Steine - z. B. nach darauftreten - zu verhindern, wurde unter die Verbindung der Steine ein Stück planes stabiles GFK-Material aus der Restekiste verlegt. Die Gleise blieben über mehrere Jahre plan liegen.

In einem Zug fuhr regelmäßig ein Schienenschleifwagen mit. Nach längerer Pause war die Oberfläche jedoch zu stark oxidiert. In diesen Fällen “beschwerte” ich den Schleifwagen mit einer Batterie und führte der Lok den Strom über Kabel zu (Buchsen im Führerhaus). Nach einigen Runden war wieder alles okay.

Wie gesagt, vor dem Umzug wurde alles abgebaut und verkauft. Dafür habe ich jetzt meine BMW K 100, mein HO-Anlagen-Torso ist da, eine Spur Z für die Puppenstube, eine HOe noch in der Packung, auf Video der “Blick aus dem Führerhaus beim Rundkurs” ... 

Übrigens: Für Fragen usw. stehe ich gern zur Verfügung
             Formular
und viel Spaß mit der eigenen Anlage
 

© Ernst-Dieter Gorny         zuletzt geändert am Samstag, 19. April 2008