Verkehrsmuseum Nürnberg Germanisches Nationalmuseum Nürnberg Eine weitere Ausstellung war in München. Das Deutsche Museum
zeigte vom 13.6. - 5.10.85 die Ausstellung “Die Fahrkarte - Symbol der Überwindung von Raum und Grenzen”.
Zu der Ausstellung erschien im Hestra-Verlag ein Ausstellungsführer/Buchkatalog mit dem gleichen Titel (Darmstadt 1985).
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In erster Linie ging es in der Ausstellung um Eisenbahnfahrausweise, da es ja um das Jubiläum der
deutschen Eisenbahn ging. Daneben wurden aber auch “Postreisescheine, Bergbahnausweise, Ausweise von Schiffspassagen, Flugtickets, Straßenbahnfahrscheine und Fahrkarten aus den Verkehrsverbünden”
gezeigt (Ausstellungsführer S. 7), sowohl die Fahrausweise selbst als auch deren Erstellung (z. B. Automaten) und die Ausgabe am Schalter. Ziel war es, in der Entwicklung und Gestaltung der
Fahrausweise die Geschichte der Eisenbahn in ihren politischen, sozialen und verkehrlichen Aspekten zu dokumentieren. Das ausgestellte Material (
Ausstellungsplan) stammte von der Deutschen Bundesbahn, dem
Verkehrsmuseum Nürnberg und dem Museum für Verkehr und Technik Berlin, den Schweizerischen Bundesbahnen und dem Haus Thurn und Taxis und vielen anderen. Der Ausstellungsführer bestand aus
zwei Teilen in einem Band. Zum einen aus einem Katalog zur Ausstellung mit Erläuterungen zu den einzelnen Ausstellungstafeln, auch einzelnen Abbildungen von Fahrausweisen, Fahrkartenschränken usw.
Zum anderen aus einem Handbuch mit Aufsätzen, Dokumentauszügen und einer “Schmunzelecke”: Karikaturen und Anekdoten im Umfeld der Fahrkarte. (Kennen Sie den?: Bäuerlein aus Hersbruck will mit
der Bahn nach Peking. Der Schalterbeamte weiß nicht wo das liegt und nicht weiter und verkauft ihm eine Fahrkarte nach Berlin. Dort wissen sie: Peking liegt hinter Moskau, also die nächste Fahrkarte. Von dort
aus geht es mit neuer Fahrkarte nach Peking. In Peking will das Bäuerlein eine Fahrkarte nach Haus, nach Hersbruck. “Helsbluck lechts del Pegnitz odel Helsbluck links del Pegnitz?”)
Die Eisenbahn-Verkehrsordnungen von 1892 und 1938 wurden in Auszügen im Ausstellungsführer abgedruckt. In dem Beitrag “Alles über die Fahrkarte” (Dr.-Ing. A. Thoma) wird eine Einführung in das
Thema gegeben und die Entwicklung der Fahrausweise in ihrem Umfeld skizziert. Illustriert ist der Beitrag - wie auch die übrigen - mit Abbildungen von Fahrausweisen, Geräten usw..
Besonders herauszuheben ist m. E. die erfolgte Abbildung von Fahrausweisen, da diese auch ohne den Besuch der Ausstellung einen Eindruck von der Vielfalt geben. Auf ca. 25 Seiten werden Muster der
Fahrausweise der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahn vom 1.9.1885 gezeigt. Im Anschluß daran werden auf weiteren ca. 25 Seiten die wichtigsten der 1984 bei der DB gültigen Fahrausweise und sonstigen Fahrkarten abgebildet.
Als allgemeine Orientierung enthält der Ausstellungsführer: Karten über den Ausbauzustand der deutschen Eisenbahnen für die Jahre 1850 und 1870, ein Verzeichnis der in Deutschland zwischen 1835 und 1845 in
Betrieb genommenen Eisenbahnen sowie “Meilensteine der Fahrkarte” - Daten zum Reisen mit Postkutsche, Schiff, Bahn und durch die Luft, angefangegen mit der Einrichtung der Postkutschenverbindungen 1595 durch das Haus Thurn und Taxis. Hier werden meine Bilder folgen. |